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Vor 80 Jahren Deportation der letzten ostfriesischen Juden - „Die Juden kehren niemals zurück“

Am Sonnabend, den 23. Oktober 2021 wird ab 11 Uhr im Rummel des Rathauses am Delft vom Ostfriesischen Landesmuseum Emden eine Ausstellung eröffnet in Erinnerung an die Deportation der letzten Juden in Ostfriesland vor 80 Jahren. Dr. Rolf Uphoff, 1. Vorsitzender der Max-Windmüller-Gesellschaft wird den Einführungsvortrag halten.

Im Anschluss wird der dreiminütige Film „1202“ von der Frankfurter Aktionskünstlerin Margarete Rabow präsentiert. Am 14. Juli 2021 wurden die Namen von 1202 Juden aus Ostfriesland, die während der NS-Zeit ermordet wurden, mit Kreide auf den neu gestalteten Neuen Markt in Emden geschrieben. Während der Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“ wurden von allen Namen mit einer analogen 16mm Filmkamera Einzelbilder gemacht. Es entstand ein Film von ca. drei Minuten Länge bei 24 Bildern/Namen pro Sekunde. Die Kreide auf der Straße wird vergehen. Was bleibt ist der Film. Er spiegelt in verdichteter Form viele Menschenschicksale. Die Vergeblichkeit das zu erfassen, was man in dieser Minute auf der Leinwand sieht und hört, wiederholt das Unfassbare und schreibt es fest.

Um 14:30 Uhr gedenkt die Max-Windmüller-Gesellschaft an der Erinnerungstafel mit Information zum Israelitischen Altenheim an der Wolthuser Straße (Ecke Class-Tholen-Straße) der ermordeten Emder und ostfriesischen Juden. Gäste sind herzlich willkommen.